Historie über den Handzuginstrumentenbau in Klingenthal
Über 150 Jahre Erfahrung im Klingenden Tal In Klingenthal werden seit 1852 Handharmonikas gefertigt. In diesem Jahr nahm Firma Johann Christoph Herold, die vorher bereits Mundharmonikas fertigte, die Produktion einfacher Deutscher und Wiener Handharmonikas auf. In einem Bericht der Handel- und Gewerbekammer Plauen steht 1871 zu lesen: "Die Fabrication von Harmonikas hat vor allem das Eigenthümliche, dass sie sich, abgesehen von einem vereinzelten Etablissement in Carlsfeld, vollständig auf den Gesamtbezirk Klingenthal beschränkt."
Die Handzuginstrumentenfertigung in Klingenthal erfährt in den Folgejahren einen Aufschwung. 1928 bestehen hier rund 73 Harmonika-Fabriken mit 1350 Beschäftigten. 1946 liegt die Produktion bei 12.000 Akkordeons und Ziehharmonikas.
Die Bevölkerung folgt dem Ruf ihrer Einkommensquelle, zahlreiche Orchester, Musikgruppen und Solisten füllen Woche für Woche die Lokale der Stadt. Klingenthal singt, spielt und tanzt mit.
1949, am 1. Januar wird der VEB Klingenthaler Harmonikawerke gegründet. 1961 erreicht die Jahresproduktion des größten Herstellers in Klingenthal 125.578 Akkordeons, die in mehr als 40 Länder exportiert werden. in den Siebzigern bis Anfang der 80er Jahre werden zahlreiche Betriebe verstaatlicht und den Klingenthaler Harmonikawerken eingegliedert. Das bedeutendste Datum: der 14.April 1972. Damals wurden 17 Betriebe mit staatlicher Beteiligung in volkseigene umgewandelt. Aus den Handzuginstrumenten- und Mundharmonikaherstellern
Zuleger und Mayenburg Gebrüder Gündel Fritz Rockstroh C.W. Adler Schloßmeinel-Rauner KG Johannes Grimm (Musikbestandteile) E. Max Schneider (Musikmechaniken) Reinhard Glier (Tonzungen) Erhard Weidenmüller (Harmona)
werden zum VEB Montana und später dem VEB Klingenthaler Harmonikawerke angegliedert.
1985 zählen die KHW mehr als 3000 Beschäftigte. 1990 werden aus den Klingenthaler Harmonika-Werken wieder zahlreiche selbstständige Unternehmen, darunter als größter Hersteller, die Harmona Akkordeon GmbH.
Im Laufe von eineinhalb Jahrhunderten waren Instrumentenmacher aus Klingenthal an der Fortentwicklung dieser Handharmonikas beteiligt. Zahlreiche Patentanmeldungen beweisen das. Bestes Zeugnis der Erfahrung ist allerdings der Klang der Instrumente, der den Ruf Klingenthals als Musikstadt weltweit geprägt hat. Heute gibt es in Klingenthaler Handzuginstrumentenmacher, die sowohl Akkordeons, Harmonikas, Konzertinas und Bandoneons herstellen.
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